Allergologie und klinische Immunologie

Die Allergologie und klinische Immunologie sind eigentlich zwei verschiedene Fachrichtungen, die jedoch meist zusammengefasst werden. Allergologie und Immunologie ist das Spezialgebiet für alle Krankheiten, die das Immunsystem betreffen. Die Immunabwehr des Körpers bekämpft Infektionen, die durch Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten hervorgerufen werden können. Dazu gehören auch die Allergien, durch die sich eine Überempfindlichkeit des Körpers ausdrücken kann, wie etwa Heuschnupfen oder Ekzeme.

Allergologie

Die Allergologie beschäftigt sich mit allergischen Reaktion und Allergiekrankheiten. Allergien entstehen aufgrund einer Überreaktion des Immunsystems gegenüber bestimmten Umweltstoffen. Diese Umweltstoffe sind in der Regel harmlos, doch durch eine Fehlfunktion des Immunsystems kommt es zu entzündlichen Reaktionen. Ein Betroffener, auch Allergiker genannt, kann entweder nur unter einer bestimmten Allergie leiden oder auch auf mehrere Stoffe gleichzeitig allergisch reagieren. Die allergischen Reaktionen können sich in sehr unterschiedlichen Formen äussern. In leichteren Fällen kommt es mitunter zu Hautirritationen, Durchfall oder Husten mit Schnupfen. Neben diesen leichten Formen können jedoch auch schwerere Symptome, wie schwere Atemnot, bis hin zum Kreislaufstillstand auftreten. Diese Formen werden dann als anaphylaktische Schocks bezeichnet und sind ein absolut lebensbedrohlicher Zustand.

In Europa leiden mehr als 150 Millionen Menschen an verschiedenen Allergien. Je nach Region und den jeweiligen Bedingungen dort, sind über die Hälfte der Einwohner von bestimmten Allergien betroffen. Aus diesem Grund hat die Allergologie in der Zwischenzeit einen sehr hohen Stellenwert in der Medizin eingenommen.

Liegt der Verdacht einer Allergie vor, dann ist der Allergologe der richtige Ansprechpartner. Dieser wird mit verschiedenen Tests versuchen herauszufinden, gegen welche Stoffe der Körper des Betroffenen allergisch reagiert. Sehr häufig wird hier der sogenannte Pricktest angewandt. Beim Pricktest werden Tropfen, die mit bestimmten möglichen Auslöserstoffen angereichert sind, auf den Unterarm oder dem Rücken verteilt. Durch diese Stoffe sticht dann der Arzt mit einer speziellen Nadel etwa einen Millimeter in die Haut hindurch. Innerhalb von fünfzehn Minuten zeigt sich dann bei dem Betroffenen eine Reaktion oder nicht. Da dieser Test mit verschiedenen Stoffen durchgeführt wird, kann der Arzt erkennen auf welche Stoffe der Betroffene übermässig reagiert. Neben dem Pricktest gibt es noch einige weitere Untersuchungsformen, bei denen die bestimmten Stoffe dem Patienten über einen anderen Weg verabreicht werden. Da diese Allergietests im schlimmsten Fall einen anaphylaktischen Schock auslösen können, müssen sie unbedingt von einem erfahrenen Allergologen durchgeführt werden. Der Arzt kann dann ggf. sofort geeignete Gegenmassnahmen vornehmen.

Sind der Allergieauslöser oder die Allergieauslöser dann bekannt, so können verschiedene Massnahmen eingeleitet werden. Zunächst können verschiedene Medikamente eingesetzt werden, die eine allergische Reaktion mildern, bzw. unterdrücken. Diese Massnahmen bekämpfen jedoch nur die Symptome an sich, heilen die Allergie aber nicht. Die einzige Möglichkeit, mit der man versuchen kann Allergien komplett zu heilen, ist die sogenannte spezifische Immuntherapie. In dieser Therapie werden dem Allergiker über einen bestimmten Zeitraum immer steigende Dosen des Stoffs verabreicht, gegen den er allergisch reagiert. So kann sich das Immunsystem langsam an das Allergen, also den auslösenden Stoff, gewöhnen. Bei einem guten Therapieerfolg bleiben dann die allergischen Reaktionen komplett aus und der Patient ist von der Allergie geheilt.

Klinische Immunologie

Die klinische Immunologie beschäftigt sich mit allgemeinen Störungen des Immunsystems. Somit befasst sich der Immunologe unter anderem auch mit Allergien. Neben Allergien fallen in den Fachbereich der Immunologie aber auch sogenannte Autoimmunkrankheiten oder Störungen des Immunsystems, die zur Bildung von Tumoren führen. Die klinische Immunologie erforscht also das Immunsystem und versucht unter anderem herauszufinden, warum das Immunsystem auf bestimmte Stoffe mit einer Überreaktion reagiert oder warum es sich, wie bei Autoimmunkrankheiten, gegen eigene Zellen des Körpers richtet.

Die beiden Fachbereiche sind also tief miteinander verwachsen und gehören unmittelbar zusammen. Falls der Verdacht einer Allergie vorliegt, so sollte man schnellstmöglich einen Facharzt aufsuchen, damit dieser den Verdacht bestätigen oder entkräften kann. Im Verdachtsfall sollte man schnellstmöglich einen Termin vereinbaren, da allergische Reaktionen den Körper dauerhaft belasten. Durch diese ständigen Belastungen kann es dann auch zu schwereren Schädigungen am Körper kommen, die teilweise irreparabel sein können.