Geriatrie (Altersmedizin)

Die Altersmedizin, auch Geriatrie genannt, befasst sich mit Erkrankungen von alternden Personen. In der Geriatrie werden hauptsächlich Erkrankungen behandelt, die in das Gebiet der inneren Medizin fallen.

Die Geriatrie ist gegensätzlich zur Palliativmedizin darauf ausgerichtet, Patienten zu heilen. In der Palliativmedizin versucht man hauptsächlich Beschwerden zu lindern, da eine Heilung der Patienten nicht mehr möglich ist.

In der Altersmedizin befassen sich die Fachärzte mit den körperlichen, mentalen, funktionellen und auch sozialen Bedingungen der älteren Patienten. Dies beinhaltet auch rehabilitative und präventive Massnahmen, genauso wie die Pflege am Lebensende. Die Altersmedizin verfolgt das Hauptziel die Lebensqualität der Patienten zu optimieren und sie Autonom zu machen. Dies bedeutet, dass die Geriatrie die Funktionen und den Gesundheitszustand der Patienten dahingehend verbessern will, dass Patienten weiterhin alleine leben oder sich selbst versorgen können.

Da die Patienten der Geriatrie allgemein gebrechlicher sind, als jüngere Patienten, benötigen sie einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Dies auch, weil bei ihnen häufig Mehrfacherkrankungen vorliegen, die bei der Behandlung der einzelnen Krankheit berücksichtig werden müssen.

Die Behandlung der älteren Menschen kann nicht mit der Behandlung von jüngeren Patienten verglichen werden, da die Älteren beispielsweise verzögert auf Behandlungen oder Medikamente reagieren. Eine ständige Überwachung, bzw. regelmässige Kontrolluntersuchungen sind daher nötig.

Krankheitsbilder, die in der Geriatrie gehäuft auftreten sind zum Beispiel Demenz, Arthrose, Herzinfarkt, Schlaganfall oder grauer Star. Nicht jede dieser Krankheiten ist eine typische Alterserkrankung, doch ab einem bestimmte Alter treten diese Erkrankungen gehäuft auf, weshalb sie zum Teil auch als Alterserkrankungen beschrieben werden.

Neben den klassischen Krankheitsbildern spricht man in der Geriatrie auch von sogenannten Alterssyndromen. Als Syndrom bezeichnet man ein gleichzeitiges Auftreten von verschiedenen Symptomen oder Merkmalen. Zu den Alterssyndromen zählt beispielsweise ein Intelligenzabbau, meist infolge von Demenz. Des Weiteren wird Inkontinenz der Blase oder des Darms zu den Alterssyndromen gezählt. Darüber hinaus sind die Hirnleistungen oft eingeschränkt, was sich in verminderten Tast-, Hör-, Gleichgewichts- oder Geschmackssinn äussert. Als Alterssyndrom wird auch eine gewisse Instabilität bezeichnet, so eine Instabilität wird beispielsweise durch vielfältige Formen von Schwindel, an dem die Betroffenen leiden, verursacht. Ein Alterssyndrom ist also eine Anhäufung von mehreren Einzelsymptomen, die ihre Ursache in verschiedenen Erkrankungen haben. Diese Kombination ist in einer gewissen Altersklasse sehr typisch, deshalb der Name Alterssyndrom. Weiter wird das Auftreten von mehreren Erkrankungen auch als Morbidität bezeichnet.

Die Beschwerden, bzw. Symptome setzen dabei meist nicht plötzlich, sondern eher schleichend ein. Mit steigendem Lebensalter verstärken sich die Symptome der Erkrankungen.

Die Diagnose der Erkrankungen stellt dabei eine grosse Herausforderung an die Fachärzte dar. Denn verschiedene Krankheitssymptome können ihre Ursachen beispielsweise in Organen haben, die mit den Symptomen an sich nichts zu tun haben. Aus diesem Grund müssen die Fachärzte der Geriatrie, die Körper der Patienten genau untersuchen. Hierfür stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung, wie beispielsweise das geriatrische Assessment. Dabei werden die Untersuchungen schrittweise durchgeführt, was unter anderem den Zweck haben soll, dass keine Organschäden übersehen werden. Neben der Diagnose der Erkrankungen gestaltet sich auch eine medikamentöse Therapie oft schwierig, da ältere Menschen aufgrund ihrer verschiedenen Krankheiten eventuell bereits mehrere Medikamente einnehmen. Bei einer medikamentösen Therapie müssen zum Beispiel die Wechselwirkungen der einzelnen Medikamente genau abgewogen werden. Ebenso müssen die Nebenwirkungen und andere Erkrankungen betrachtet werden. Manche Medikamente würden beispielsweise eine andere bestehende Erkrankung verschlimmern, weshalb diese dann nicht angewendet werden dürfen.

Erkrankungen, die mit dem Alter auftreten, sollten am besten frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden. Die Medizin ist heute sehr weit fortgeschritten, weshalb viele Alterserkrankungen an ihrem Fortschreiten gehindert werden können.

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