Hämatologie

Die Hämatologie befasst sich in der Medizin mit dem Blut. Das bedeutet mit allen Krankheiten des Blutes oder der blutbildenen Organe. Solche Krankheiten sind unter anderem alle bösartigen Erkrankungen des Blutes oder Blutbildungsstörungen des Knochenmarks. Der Hämatologe ist darin ausgebildet, Erkrankungen des Blutes durch entsprechende Laboruntersuchungen zu diagnostizieren und zu behandeln. Unter anderem kennt er Massnahmen, um die Bildung eines Blutgerinnsels zu verhindern, z.B. indem er dem Patienten blutverdünnende Medikamente verschreibt.

Häufige Erkrankungen, mit denen sich die Hämatologie befasst, sind:

Blutarmut

Die Blutarmut wird in der Medizin als Anämie bezeichnet und bei ihr handelt es sich um eine Verminderung der Hämoglobin Konzentration. Das Hämoglobin ist ein Protein, welches hauptsächlich in den roten Blutkörperchen vorkommt und welches im Körper unter anderem den Sauerstoff transportiert. Eine Blutarmut geht daher meistens mit einem Mangel an roten Blutkörperchen einher. Bei einer Anämie ist die Sauerstoffversorgung im Körper gestört, da Sauerstoff nicht in ausreichender Menge transportiert werden kann. Der Körper reagiert darauf, indem er die Herzfrequenz steigert. So wird das Blut schneller gepumpt, was eine ausreichende Sauerstoffversorgung dann gewährleisten soll. Diese erhöhte Herzfrequenz belastet den Körper jedoch, weshalb Symptome einer Anämie häufig Müdigkeit und Erschöpfungszustände sind. Die Ursachen einer Anämie können ganz verschieden sein, sie kann zum Beispiel aus einseitiger Ernährung oder aus grossen Blutverlusten entstehen. Eine länger andauernde Anämie kann sehr gefährlich sein, weshalb sie unbedingt behandelt werden muss.

Blutkrebs (Leukämie)

Bei Leukämie handelt es sich um eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems. Blutkrebs äussert sich vor allem durch eine stark vermehrte Bildung von weissen Blutzellen. Im Verlauf der Erkrankung breiten sich Leukämiezellen dann im Knochenmark aus und verdrängten dort die normale Blutbildung. Durch die Störung in der Blutbildung kommt es häufig zu Anämien und somit zu einer Nährstoff- und Sauerstoffarmut im Körper. Die Krebszellen können auch andere Organe wie Milz, Lymphknoten oder Leber infiltrieren. Leukämien, werden in eine akute, die unbehandelt innerhalb von wenigen Wochen zum Tod führt und in die chronische Leukämie unterschieden, die sich über Jahre hinweg ausbildet. Diagnostiziert wird Leukämie normalerweise durch Blutuntersuchungen mit anschliessender Knochenmarkspunktion. Um Blutkrebs zu behandeln können verschiedene Ansätze, wie Chemotherapien oder Knochenmarksspenden zum Einsatz kommen.

Bösartige Veränderungen der Lymphknoten

Die bösartigen Veränderungen der Lymphknoten werden auch als Lymphdrüsenkrebs oder als maligne Lymphomen bezeichnet. Die Lymphknoten sind sozusagen Filtersysteme der Blutbahn. Im Körper befinden sich mehrere dieser Filter und sie haben die Aufgabe das Blut beispielsweise von Krankheitserregern zu reinigen. Die Lymphknoten gehören deshalb der Immunabwehr an. Bei Lymphdrüsenkrebs kommt es zur Ausbildung von Lymphomen, die dann verschiedene Organe schädigen können. Diese Lymphome können dabei unterschiedlich beschaffen sein und schnell oder eher langsam wachsen.

Neben diesen Erkrankungen des Blutes gibt es noch eine wichtige Bluterkrankung, auf die sich die Unterkategorie der Hämostaseologie spezialisiert hat.

Hämostaseologie (Störungen der Blutgerinnung)

In den Bereich der Hämatologie fallen Gerinnungsstörungen des Bluts. Dabei wird in der Hämostaseologie zwischen einer zu starken Gerinnung und einer zu schwachen Gerinnung unterschieden. Eine normale Gerinnung des Blutes ist Voraussetzung für eine gute Wundheilung, weshalb sich Gerinnungsstörungen häufig mit einer gestörten Wundheilung äussern. Einer gestörten Blutgerinnung können mehrere Ursachen, wie verschiedene Medikamente oder organische Erkrankungen zugrunde liegen. In dem Gebiet der Hämostaseologie wird versucht die Ursache der Erkrankung zu finden und diese erfolgreich zu therapieren.

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