Kardiologie (Herzmedizin)

Die Kardiologie ist der Teilbereich der Medizin, der sich mit der Lehre des Herzens befasst. Die Lehre des Herzens umfasst das Herz an sich, all seine Strukturen und herznahe Gefässe. Die Kardiologie gehört zur inneren Medizin und beschäftigt sich mit allen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Facharzt, der in der Kardiologie tätig ist, wird als Kardiologe bezeichnet und muss wie auch andere Fachärzte, spezielle Weiterbildungen absolviert haben. In der Schweiz kann sich beispielsweise ein Arzt innerhalb von sechs Jahren zum Kardiologen weiterbilden.

Die Spezialisten der Kardiologie befassen sich neben Erkrankungen des Blutkreislaufes oder der Herzkranzgefässe auch mit angeborenen oder erworbenen Herzerkrankungen. Die Kardiologie überschneidet sich bei Erkrankungen, die nicht unmittelbar am Herzen lokalisiert sind, auch mit anderen Fachbereichen, wie zum Beispiel der Neurologie.

Die speziellen Aufgaben des Kardiologen sind unter anderem:

- eine intensivmedizinische Basisbehandlung

- das Erkennen von angeborenen oder erworbenen Herzfehlern, sowie deren Behandlung

- Herzschrittmachertherapie mit Nachversorgung

- Defibrillation

Das Herz und sein umliegendes Gewebe kann von dem Kardiologen mit verschiedenen Methoden untersucht werden, wie beispielsweise der Echokardiografie. Bei der Echokardiografie wird das Herz mittels Ultraschall untersucht und die Methode ist neben der Untersuchung mit Elektrokardiogramm eines der wichtigsten Untersuchungsinstrumente der Kardiologie. Bei dem Elektrokardiogramm werden die elektrischen Aktivitäten des Herzens gemessen. Weitere Untersuchungsmöglichkeiten in der Kardiologie sind Links-, Rechtsherzkatheteruntersuchungen oder Dopplerkardiografien.

Eine weit verbreitete Erkrankung, mit der sich die Kardiologie beschäftigt, ist die koronare Herzkrankheit. Bei der koronaren Herzkrankheit handelt es sich um eine Erkrankung der Herzkranzgefässe. Meist wird die Krankheit durch die Arteriosklerose ausgelöst, bei der die Gefässe aufgrund von Ablagerungen verengen. Durch diese Ablagerungen kann das Blut nicht mehr ungehindert zirkulieren und es kommt zu einer verminderten Sauerstoff- und Nährstoffversorgung im Körper. In weiteren Verlauf verengen die Gefässe immer mehr, was einen vollständigen Verschluss zur Folge haben kann. Des Weiteren Versteifen die Gefässe aufgrund der Ablagerungen, was ebenfalls gefährliche Auswirkungen haben kann.

Neben der Behandlung der koronaren Herzkrankheit sind weitere Erkrankungen, die die Kardiologie betreffen, Herzinfarkte oder Angina Pectoris. Bei Angina Pectoris handelt es sich um anfallsartige Schmerzen in der Brust, die durch vorübergehende Durchblutungsstörungen ausgelöst werden. Ebenso gehört die Herzinsuffizienz zu den häufigen Krankheiten, die in der Kardiologie auftreten. Als Herzinsuffizienz bezeichnet man die Unfähigkeit des Herzens, die vom Körper benötigte Blutmenge, ohne einen Druckanstieg, in den Herzvorhöfen, durch den Kreislauf zu pumpen.

In der Kardiologie wird zunächst versucht, die Erkrankungen medikamentös zu behandeln, jedoch gewinnen auch operative Eingriffe immer mehr an Bedeutung. So gehören Bypassoperationen oder das Setzen eines Stents mittlerweile zum Alltag eines Kardiologen.

In der Kardiologie werden Erwachsene und Kinder unterschieden. Kinder werden in der sogenannten Kinderkardiologie betreut und hier werden meist angeborene Herzfehler behandelt. Kinder, die mit einem Herzfehler geboren werden müssen meist das ganze Leben lang intensiv betreut, bzw. die Funktionsfähigkeit des Herzens überwacht werden.

Die Wechselwirkungen zwischen Herz und Psyche werden in dem Gebiet der Psychokardiologie behandelt. Diese weitere Spezialisierung der Kardiologie entstand, weil neuere Studien belegen, dass das Risiko Herzkrankheiten zu erleiden bei bestimmten psychische Erkrankungen höher sein kann. Diese Studien konnten zeigen, dass Personen, die an Depressionen leiden ein höheres Risiko haben, an der koronaren Herzkrankheit zu erkranken. Genauso können Angsterkrankungen bestimmte Herzkrankheiten auslösen, bisher wird vermutet, dass dies speziell mit einem veränderten Hormonspiegel zu tun hat, speziell bei den Hormonen Cortisol und Noradrenalin.

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