Neurologie (Nervensystem)

Die Neurologie beschäftigt sich mit Erkrankungen des Nervensystems. Das Nervensystem des menschlichen Körpers teilt sich in das periphere und das zentrale Nervensystem auf. Das zentrale Nervensystem ist dabei das Nervensystem, welches die Nerven des Gehirns und des Rückenmarks steuert, während das periphere Nervensystem unter anderem die Nerven der Muskulatur steuert. Die Neurologie ist sehr eng mit der Psychiatrie verbunden, in der Psychiatrie werden psychische Störungen behandelt. Da diese Störungen auch oft mit Erkrankungen des Nervensystems einhergehen, ist der Übergang zur Neurologie fliessend. Der Facharzt der Neurologie wird als Neurologe bezeichnet.

Neurologische Erkrankungen sind in der Regel sehr komplex, weshalb es für den Neurologen sehr schwierig sein kann, diese zu diagnostizieren, bzw. den Bereich im Körper zu finden, der geschädigt ist. Die neurologische Untersuchung beginnt in der Regel zunächst mit einem sehr ausführlichen Gespräch, in dem der Neurologe den Patienten gezielt nach seinen Beschwerden befragt. Der Neurologe erfragt auch, wie lange die Beschwerden schon bestehen, ob sie plötzlich oder schleichend entstanden und ob diese immer gleich stark ausgeprägt sind. Der Facharzt erkundigt sich auch, ob die Beschwerden aus einer bestimmten Ursache heraus entstanden sind, wie beispielsweise Verletzungen. Im Allgemeinen erkundigt sich der Neurologe auch nach eventuellen früheren Unfällen oder Stürzen. Des Weiteren fragt er nach Lebensumständen, anderen Erkrankungen oder auch nach der Krankengeschichte von Familienangehörigen. Anschliessend folgt normalerweise eine körperliche Untersuchung und ggf. Laboruntersuchungen. Bei der körperlichen Untersuchung richtet sich der Neurologe nach den Beschwerden und führt dann geeignete Tests durch. Bei jemandem mit einer Armlähmung kann der Neurologe mittels eines Reflextests zum Beispiel feststellen, ob die Lähmung peripher oder zentral bedingt ist.

Im Laufe der Untersuchung bildet der Facharzt sogenannte Hypothesen über verschiedene Krankheitsbilder, die den Beschwerden zugrunde liegen könnten. Anhand dieser Hypothesen arbeitet sich der Neurologe mittels verschiedener körperlicher Tests voran. Mit den Tests kann der Neurologe eine seiner Hypothesen bestätigen oder zumindest wahrscheinlicher machen. Genauso kann er seine Hypothese aber auch widerlegen und eine weitere Hypothese überprüfen.

Anhand von seinen Vermutungen wird der Neurologe ggf. weitere Untersuchungen, wie beispielsweise bildgebende Verfahren, wie eine Computertomografie durchführen. Das Ziel einer neurologischen Untersuchung ist jedoch aber in der Regel, eine Diagnose zu stellen ohne technische Hilfsmittel zu nutzen. In der Neurologie werden fast neunzig Prozent der Diagnosen ohne technische Hilfsmittel gestellt.

Im Laufe seiner Ausbildung, entwickelt der Facharzt für Neurologie einen speziellen Blick und kann oft schon alleine beim blossen Betrachten des Patienten Vermutungen anstellen. So beachtet der Neurologe beispielsweise schon gleich das Gangbild des Patienten, wenn dieser die Praxis betritt. Ebenso kann er anhand des Sprachbildes bestimmte Erkrankungen vermuten.

Hat der Neurologe mittels seiner ausführlichen Untersuchung herausgefunden, unter welcher Erkrankung der Patient leidet, so stellen sich für ihn weiter die Fragen, wohin der Krankheitsprozess führt und was die richtige Behandlung ist. Ist die Ursache eine Schädigung am Nervensystem, so können spezielle manuelle Therapien oder auch operative Verfahren zum Einsatz kommen. Ebenso können aber auch bestimmte Medikamente verschrieben werden. Bei der Verabreichung von Medikamenten wird der Neurologe aber auch immer sämtliche Medikamente berücksichtigen, die der Betroffene ansonsten noch einnehmen muss. Die Wirkung der Medikamente, die in der Neurologie verabreicht werden, wird von dem Neurologen im Laufe der Behandlung jedoch stets streng kontrolliert. Gegebenenfalls nimmt der Facharzt auch Anpassung in der Dosis vor.

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