Neuropädiatrie (Nervenkrankheiten der Kinder)

Die Neuropädiatrie wird auch als Kinderneurologie bezeichnet und ist ein Fachgebiet, das sich mit Erkrankungen des Nervensystems bei Kindern befasst.

Der Unterschied zur Erwachsenenneurologie ist hier, dass sich die Neurologen der Erwachsenen mit einem vollständig funktionell und anatomisch ausgereiften Nervensystem beschäftigen, während sich die Mediziner der Neuropädiatrie mit Nervensystemen, in unterschiedlichen Stadien beschäftigen. Die Stadien der Nervensysteme variieren, da diese zum Beispiel abhängig von dem Alter oder der Entwicklung der Kinder sind.

Neben den anatomischen und funktionellen Unterschieden muss auch die Behandlung, bzw. die Kontaktaufnahme des Arztes dem jeweiligen Kindesalter angepasst sein. Dabei gelten für die verschiedenen Altersgruppen spezielle Normbereiche, die bei der Untersuchung und auch bei der Stellung der Diagnose berücksichtigt werden müssen.

Eine weitere Herausforderung in der Neuropädiatrie ist beispielsweise, dass abnorme neurologische Befunde von Entwicklungsverzögerungen begleitet sein können, diese Entwicklungsverzögerungen aber nicht immer vorliegen. Genauso können Kinder auch Entwicklungsverzögerungen aufweisen, die jedoch neurologisch betrachtet völlig unauffällig sind.

Zu den Erkrankungen, die in der Neuropädiatrie häufig behandelt werden, zählt unter anderem die Epilepsie bei Kindern. Im Gegensatz zu der Epilepsie, die bei Erwachsenen auftritt, verschwindet diese Epilepsie meist mit dem Vollenden der Pubertät. Diese Art Epilepsie beginnt im Normalfall zwischen dem zweiten und dem zwölften Lebensjahr und Anfälle häufen sich besonders zwischen dem fünften und dem neunten Lebensjahr. Die Anfälle äussern sich bei den Kindern dann häufig in einer Verkrampfung der Gesichtsmuskulatur mit vermehrtem Speichelfluss. Ausserdem ist das Kind während des Anfalls nicht in der Lage zu sprechen. Die Unfähigkeit zu Sprechen kann auch noch einige Minuten nach dem Anfall weiter bestehen.

In der Neuropädiatrie beschäftigen sich die Mediziner auch einem offenen Neuralrohr. Das Neuralrohr entwickelt sich im Embryo und wird dann später zum Nervensystem. Das Neuralrohr muss sich während der Schwangerschaft schliessen, passiert dies nicht, dann können weitreichende Störungen auftreten.

Die spinale Muskelatrophie ist eine Erkrankung, die bei etwa zehn von 100.000 Neugeborenen auftritt, was sie zu einer eher seltenen Erkrankung macht. Im Verlauf der spinalen Muskelatrophie kommt es zu Muskelschwund, welcher aus einem Untergang von Nervenzellen des Rückenmarks resultiert.

Die Neuropädiatrie gibt es häufig als selbstständige Fachabteilung in Kinderkliniken. Neben den Fachabteilungen an den Kinderkliniken sind Neuropädiatrien auch oft an grossen, nicht auf Kinder spezialisierten Klinken, zu finden.

Die Fachärzte der Neuropädiatrie sind jedoch nicht nur an Kliniken tätig, sie unterhalten auch eigene Praxen, wo sie die Kinder dann ambulant behandeln können. Darüber hinaus gibt es auch Kinderärzte, die sich in der Neuropädiatrie weitergebildet haben. Diese Ärzte werden dann häufig als Kinderärzte mit Schwerpunkt Neuropädiatrie bezeichnet.

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