Pädiatrische Kardiologie (Kinder Herzmedizin)

Die pädiatrische Kardiologie ist ein Bereich der Kinderheilkunde, der sich mit Herz- und Kreislauferkrankungen bei Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen befasst. Diese Erkrankungen oder Fehlbildungen können dabei entweder angeboren sein oder im Laufe des Heranwachsens angeworben werden.

Herzfehler gehören zu den häufigsten Fehlbildungen, mit denen Kinder auf die Welt kommen. Von Einhundert Neugeborenen wird ein Kind mit einem Herzfehler geboren. Fehlbildungen oder Funktionsstörungen am Herzen können bei dem Kind mitunter schon erkannt werden, wenn es sich noch im Mutterleib befindet. Dies ist für die Eltern, wie auch für die Ärzte eine Herausforderung. Zunächst versuchen die Ärzte herauszufinden, wie gefährlich der Herzfehler ist und welche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Anschliessend werden die Eltern aufgeklärt, welche Optionen zur Verfügung stehen, wie hoch die Heilungschancen sind und ob, und mit welchen Einschränkungen das Kind im späteren Leben zu kämpfen haben wird. Je früher eine Herzerkrankung erkannt wird, umso besser kann sie in den meisten Fällen auch behandelt werden. Dies führt dazu, dass Herzoperationen mitunter schon bei Säuglingen durchgeführt werden.

Grundsätzlich gelten bei Operationen an Kindern andere Regeln, wie bei Operationen an Erwachsenen. Es muss beispielsweise beachtet werden, dass Kinder bis zu sechs Stunden vor der OP nicht mehr gestillt werden dürfen, während klare Flüssigkeiten, wie Wasser oder Tee bis zu zwei Stunden vor dem Eingriff noch erlaubt sein können. Die Ärzte der pädiatrischen Kardiologie werden die Eltern hier genau aufklären, auch wie sie sich nach dem Eingriff in dem Umgang mit dem Kind verhalten müssen.

Pädiatrische Kardiologien sind ein fester Bestandteil vieler grösserer Kliniken, die Fachärzte der pädiatrischen Kardiologie sind jedoch auch in Praxen tätig, wo sie die Kinder ambulant betreuen können. Kinder die an einem Herzfehler oder an Störungen des Kreislaufsystems leiden, müssen in der Regel das ganze Heranwachsen von der pädiatrischen Kardiologie begleitet werden. Dies ist nötig, da sich mit dem Heranwachsen auch der Herzmuskel verändert, genauso wie viele weitere Organe oder Vorgänge im Körper. So müssen zum Beispiel Medikamente immer wieder neu auf die Körpermasse oder gesundheitliche Veränderungen eingestellt werden.

Die pädiatrischen Kardiologen beraten die Eltern auch, was Kinder mit Herzerkrankungen im täglichen Leben beachten müssen. Die Einschränkungen für die Kinder können hier sehr unterschiedlich sein, sowie auch die Herzerkrankungen an sich. Bei leichteren Herzerkrankungen können die Kinder beispielsweise nahezu uneingeschränkt Sport treiben, während bei schwereren Defekten im Gegensatz dazu jeglicher Sport verboten.

Die Ärzte der pädiatrischen Kardiologie werden mit verschiedenen Operationstechniken oder Medikamenten versuchen, die Lebensqualität der betroffenen Kinder so weit wie möglich herzustellen oder wiederherzustellen. Die pädiatrische Kardiologie ist in den letzten zwanzig Jahren sehr weit vorangeschritten, was dazu führt, dass sehr viele Herz- und Kreislauferkrankungen bei Kindern heute sehr gut behandelt werden können. Werden mitunter erfolggekrönte Operationen und Behandlungen im Kindesalter durchgeführt, so kann es gut sein, dass das Kind beim Heranwachsen und als Erwachsener keinerlei Beschwerden oder Einschränkungen mehr hat.