Pädiatrische Nephrologie (Kinder Nierenmedizin)

Die pädiatrische Nephrologie ist ein Spezialgebiet der Pädiatrie, also der Kinderheilkunde. Die pädiatrische Nephrologie beschäftigt sich mit Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege. Hierzu zählen Erkrankungen des Nierenbeckens, des Nierengewebes, des Harnleiters, der Blase und der Harnröhren, die entweder angeboren sind, oder erworben wurden. Die pädiatrische Nephrologie versucht unter anderem bei akut lebensbedrohlichen Zuständen ein Überleben zu sichern und bei chronischen Erkrankungen, die Lebensqualität für das betroffene Kind bestmöglich wieder herzustellen. Darüber hinaus werden auch sämtlichen leichteren Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege in der pädiatrischen Nephrologie behandelt.

Die Fachärzte der pädiatrischen Nephrologie werden als pädiatrische Nephrologen bezeichnet und zu ihren Aufgaben gehört die Diagnose, die Behandlung so wie die Nachsorge bei oben genannten Erkrankungen. Die pädiatrischen Nephrologen sind speziell darin ausgebildet, Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege bei Kindern zu erkennen und diese auch kindgerecht zu behandeln. Da sich die Organe, wie auch die Kinder selbst noch im Wachstum befinden, unterschieden sich die Behandlungstechniken und Therapien von denen, die bei Erwachsenen angewendet werden. Die Kinder müssen zum Beispiel kinderfreundlich betreut werden und auch die Kliniken sollten auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet sein.

Zu den Erkrankungen, die in der pädiatrische Nephrologie behandelt werden zählen zum Beispiel angeborene Fehlbildungen der Niere oder des Harntrakts. Die pädiatrische Nephrologie behandelt auch alle Infektionen, wie beispielsweise Nierenbecken- oder Blasenentzündungen. Da hoher Blutdruck im Kindesalter zu 95 Prozent aufgrund von Nierenerkrankungen entsteht, wird auch dieser häufig in der pädiatrischen Nephrologie behandelt.

Chronisches Nierenversagen bei Kindern kann dazu führen, dass die Fachärzte auch eine Nierentransplantation durchführen müssen, um die Nierenfunktion wieder herzustellen. Da Nierentransplantationen oft mit Wartezeiten einhergehen, muss bei den Kindern in der Regel eine sogenannte Bauchfelldialyse durchgeführt werden. Mit dieser Dialyse wird der Körpers, bzw. das Blut des Kindes, von den Stoffen gereinigt, die normalerweise die Niere herausfiltern und ausscheiden würde. Die Dialyse fällt hierbei ebenfalls in das Gebiet der pädiatrischen Nephrologen, wobei diese versuchen, diese nur ambulant durchzuführen. Das bedeutet, dass das Kind nur zu bestimmten Behandlungszeiten in eine Klinik oder eine Praxis kommen muss. Dies birgt den Vorteil, dass das Kind nicht die komplette Wartezeit, bis zur Transplantation, in einer Klinik verbringen muss, sondern zuhause darauf warten kann.

In Kliniken gibt es häufig einen eigenen Fachbereich der pädiatrischen Nephrologie, in dem die Spezialisten tätig sind. Die Behandlung von schweren Erkrankungen, wird bei Kindern meist in speziellen Kinderkliniken erfolgen, da hier noch viele weitere Fachärzte der Kinderheilkunde tätig sind. Neben den pädiatrischen Nephrologen gibt es zum Beispiel auch pädiatrische Neurologen oder pädiatrische Urologen. Die Kindernephrologen arbeiten bei der Behandlung der Kinder sehr eng mit den anderen Fachbereichen zusammen, um so dem Kind die beste Behandlung zu Teil werden zu lassen.

Neben der Betreuung und Behandlung der körperlichen Beschwerden benötigen Kinder auch oftmals eine spezielle psychologische Betreuung. Auch auf diesem Gebiet sind die pädiatrischen Nephrologen speziell ausgebildet. Sie arbeiten aber auch hier wieder eng mit Kollegen, wie z.B. Kinderpsychologen zusammen.