Pädiatrische Radiologie (Kinder Röntgenmedizin)

Bei der pädiatrischen Radiologie handelt es sich um einen Fachbereich der Kinderheilkunde, der sich mit bildgebenden Untersuchungsmethoden beschäftigt.

Unter anderem weil sich Kinder noch im Wachstum befinden und andere körperliche und seelische Bedürfnisse als Erwachsene haben, unterschiedet sich die pädiatrische Radiologie von der Erwachsenenradiologie. So gelten in den pädiatrischen Radiologien z.B. nochmals verschärfte Strahlenschutzverordnungen. In der Regel haben Kinder vor radiologischen Untersuchungen auch Angst, was einen speziellen Umgang, sowie viel Geduld mit den Kindern erfordert.

Ebenso unterscheidet sich die Anatomie von Kindern und Jugendlichen, je nach Alter und Entwicklung. Hier sind die Mediziner der pädiatrischen Radiologie speziell geschult und weisen grosse Kenntnisse auf.

Da die Strahlenbelastung bei Kindern so gering wie möglich gehalten werden muss, werden bildgebende Untersuchungsmethoden, wenn möglich, immer mit einem Ultraschallgerät durchgeführt. Bei der sogenannten Sonographie tritt überhaupt keine Strahlenbelastung auf, da das Gerät mit Schallwellen arbeitet. Hiermit können auch Neugeborene bedenkenlos untersucht werden. Darüber hinaus ist die Ultraschalluntersuchung absolut schmerzfrei und benötigt keinen grossen Zeitaufwand. Bei Sonographien können verschiedene Körperteile und Organe sehr gut erkannt werden. Speziell wasserhaltige und blutreiche Organe, wie das Herz, die Schilddrüse, oder die Hoden können mit der Ultraschalluntersuchung besonders gut untersucht werden. Knochen, verdeckte Organe, oder gashaltige Organe, wie beispielsweise die Lunge können mit Ultraschall weniger gut betrachtet werden. Um spezielle Organe besser sehen zu können, kann bei einer Sonographie unter Umständen auch ein Kontrastmittel verabreicht werden. Dieses wird in der Regel jedoch sehr gut vertragen und weist kaum Nebenwirkungen auf.

Eine weite strahlenarme Untersuchungsmethode der pädiatrischen Radiologie ist ein Ganzkörper-MRT. Hierbei befindet sich der kleine Patient in einer grosszügigen Röhre, in der sozusagen der ganze Körper gescannt wird. Da die Untersuchung etwa dreissig bis fünfundvierzig Minuten dauert, in denen sich der Patient nicht bewegen darf, empfinden Kinder diese Untersuchung aber als eher unangenehm, obwohl sie ebenfalls absolut schmerzfrei ist. Speziell bei Säuglingen oder sehr kleinen Kindern, ist so eine Untersuchung oft nur mit Beruhigungs- oder Schlafmitteln möglich. Das Ganzköprer-MRT bietet jedoch den grossen Vorteil, dass der komplette Körper, nach nur einer Untersuchung betrachtet werden kann. Das macht zum Beispiel mehrere einzelne Untersuchungen, in denen nur einzelne Bereiche des Körpers betrachtet werden, unnötig. Dies ist besonders bei Tumorerkrankungen hilfreich. Bei der Untersuchung können dann auch gleich eventuelle Metastasen sehr gut erkannt werden.

Die Untersuchung mit dem MRT wird auch zur Erkennung von neurologischen Störungen eingesetzt. Mit der Untersuchung können unter anderem Fehlbildungen des Gehirns oder der Wirbelsäule erkannt werden. Darüber hinaus können damit auch viele Stoffwechselerkrankungen, Schädigungen, die aufgrund von Sauerstoffmangel entstanden sind oder Wachstums- und Pubertätsstörungen erkannt werden.

In pädiatrischen Radiologien kann auch das sogenannte Knochenalter eines Kindes bestimmt werden, denn das Entwicklungsalter kann erheblich von dem Lebensalter des Kindes abweichen. Diesen Abweichungen können Erkrankungen oder Störungen zugrunde liegen, die eventuell eine Behandlung nötig machen. Für die Bestimmung des Knochenalters wird in der Regel die linke Hand geröntgt. Das Bild wird dann mit Vergleichsbildern aus einem speziellen Atlas verglichen. In diesem Atlas befinden sich Röntgenbilder von den verschiedenen Altersklassen, getrennt nach Mädchen und Jungen. Anhand des Vergleichs zu diesen Standardbildern lässt sich dann das Knochenalter bestimmen. Da der Vergleich mitunter von den Ärzten falsch interpretiert werden kann, gibt es zusätzlich noch die Methode spezielle Knochen der Hand genau abzumessen und mit dem Standard zu vergleichen.

Welche Untersuchungsmethode für die vermutete Erkrankung die richtige ist, wird immer der Arzt entscheiden. Hierbei versucht er immer die effektivste und für das Kind angenehmste und ungefährlichste Untersuchung für das Kind auszuwählen.

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