Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie

Die Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie ist ein Fachgebiet, welches sich mit hormonellen Beschwerden bei der Frau und der Empfängnisverhütung beschäftigt. Darüber hinaus werden in der Reproduktionsmedizin und gynäkologischen Endokrinologie Frauen oder Paare mit unerfülltem Kinderwunsch behandelt.

Gynäkologische Endokrinologie

Hormonelle Beschwerden treten vor allem bei Frauen in den Wechseljahren auf, können jedoch auch bei Frauen jeder Altersklasse, aus den verschiedensten Gründen auftreten.

Die Wechseljahre können zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnen, in der Regel aber etwa ab einem Alter von vierzig Jahren. Der Veränderungsprozess zieht sich dabei über einen längeren Zeitraum hin. Die Eierstöcke beginnen damit langsamer zu arbeiten, wodurch die Hormonproduktion langsam abnimmt. Häufig kommt es im Verlauf zu unregelmässigen, starken oder lange anhaltenden Blutungen. Begleitet wird die Umstellung oft durch Symptome wie Brustspannen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit oder Schweissausbrüche. Die Symptome treten normalerweise auf, da der Hormonhaushalt aufgrund der verminderten Hormonproduktion aus dem Gleichgewicht gerät. Mit einer sogenannten Hormonersatztherapie können die Mediziner der gynäkologischen Endokrinologie die Symptome abmildern, bzw. verhindern, dass überhaupt welche auftreten. Mit bestimmten Untersuchungen kann der Arzt zum Beispiel den Hormonspiegel messen und daran bemisst er dann die Behandlung. In der Regel werden Hormone wie Östrogene oder Gestagene verabreicht. Dabei soll jedoch nicht die frühere Hormonkonzentration wieder hergestellt werden, sondern lediglich die Symptome der Umstellung beseitigen werden. In 95 Prozent der Fälle bessern sich die Beschwerden innerhalb weniger Wochen, zu einem grossen Teil verschwinden sie auch komplett. Während der Hormonersatztherapie steht die Betroffene in Kontakt mit dem Spezialisten der Endokrinologie, da unter anderem der Hormonspiegel während der Behandlung in regelmässigen Abständen erneut gemessen werden muss.

Die Reproduktionsmedizin beschäftigt sich hauptsächlich mit der assistierten Fortpflanzung und Störungen bei der Fortpflanzung. Paare wenden sich in der Regel an die Reproduktionsmedizin, wenn ein Kinderwunsch besteht, die Frau jedoch trotz regelmässigem Geschlechtsverkehr, ohne Verhütungsmittel, nicht schwanger wird. Die Fachärzte versuchen zunächst herauszufinden wo die Störung vorliegt. So eine Störung kann beispielsweise eine Unfruchtbarkeit der Frau, des Mannes oder von beiden Partnern sein. Ebenso können psychische Gründe für das Nichtschwangerwerden verantwortlich sein.

Ist die Frau theoretisch in der Lage schwanger zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um den Prozess zu unterstützen, wie beispielsweise eine künstliche Befruchtung.

Bei der künstlichen Befruchtung werden der Frau Eizellen entnommen, die dann ausserhalb des Körpers der Frau, z.B. in einem Reagenzglas mit dem Sperma des Mannes befruchtet werden. Dies geschieht zum einen über den natürlichen Weg, in dem das Sperma selbst in die Eizelle eindringt, zum anderen kann Sperma aber auch direkt in die Eizelle injiziert werden. Anschliessend wird die Eizelle dann wieder in den Körper der Frau eingepflanzt, wo dann das Kind heranwachsen soll.

Eine weitere Methode ist die intraterine Insemination. Hierbei werden die Samenzellen des Mannes im Labor selektiert, wo dann bereits ein gewisser Reifeprozess stattfindet, der normalerweise erst im weiblichen Genitaltrakt stattfinden würde. Die Samenzellen werden dann an den fruchtbaren Tagen der Frau direkt die Gebärmutter eingebracht. So sind sie der eventuellen Eizelle viel näher, als sie es auf natürlichem Wege wären. In der Gebärmutter soll die Samenzelle dann direkt in die Eizelle eindringen.

Oft werden diese Massnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft durch verschiedene Medikamente begleitet.

Daneben stehen noch weitere Hormonbehandlungen zur Verfügung, mit denen eine Schwangerschaft wahrscheinlicher gemacht werden kann. Aus diesem Grund ist die Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie auch sehr eng miteinander verwachsen.

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