Gynäkologische Onkologie (Krebsbehandlungen)

Bei der gynäkologischen Onkologie handelt es sich um ein Spezialgebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe, welches sich mit Krebserkrankungen bei der Frau beschäftigt. Krebserkrankungen, die in der gynäkologischen Onkologie behandelt werden, sind beispielsweise Brustkrebs, Gebührmutterhalskrebs, Eierstockkrebs oder Gebärmutterschleimhautkrebs. In der gynäkologischen Onkologie werden darüber hinaus auch alle Krebserkrankungen behandelt, die die äusseren Genitalien der Frau betreffen.

Die gynäkologische Onkologie behandelt die Krebserkrankungen operativ und systemisch, was bedeutet, dass bei der Krebsbehandlung meist eine Kombination aus Operation und nachfolgender medikamentösen Behandlung oder Strahlentherapie zum Einsatz kommt. Bei den Behandlungen wird auch stets das Risiko Nutzen Verhältnis abgewogen, um unnötige Operationen oder weitere Behandlungen zu vermeiden.

Bei den Operationen arbeitet die gynäkologische Onkologie auch eng mit anderen Fachbereichen, wie der urologischen oder der allgemeinen Chirurgie zusammen. Das Operationsspektrum reicht von minimal-invasiven Eingriffen, wie bei Bauchspiegelungen, bis hin zu Radikaloperationen. In der gynäkologischen Onkologie spielt ebenso die Widerherstellungschirurgie eine Rolle, so wie beispielsweise die Brustchirurgie. So wird beispielsweise nach einem Entfernen einer Brust, die Brust mittels Eigengewebe oder mit Implantaten wieder rekonstruiert.

Bei der medikamentösen Behandlung arbeitet die gynäkologische Onkologie mit Chemotherapien, Hormontherapien oder Antiköpertherapien. Genauso kommen Strahlenbehandlungen in der gynäkologischen Onkologie zur Behandlung der verschiedenen Krebserkrankungen zum Einsatz. Die medikamentösen Behandlungen oder Strahlenbehandlungen können teilweise auch ambulant durchgeführt werden, was für die Betroffene oft ein Vorteil ist. Die Patientin muss dann zum Beispiel keine längere Zeit im Krankenhaus verbringen, sondern sie findet sich nur für die jeweiligen Behandlungen in der Klinik ein. Dies hängt jedoch immer vom Allgemeinzustand der Patientin ab, eine ambulante Behandlung ist nicht in allen Fällen möglich. Die gynäkologische Onkologie umfasst ebenfalls die komplette Nachsorge der Behandlungen.

Die gynäkologische Onkologie beinhaltet auch eine Palliativabteilung. Hier werden Frauen mit unheilbaren Krebserkrankungen behandelt. Im Vordergrund steht bei der Palliativabteilung der gynäkologischen Onkologie, die Lebensqualität der Patientin. Das bedeutet, dass hier weitestgehend auf belastende Therapien oder Operationen verzichtet wird. Die gynäkologische Onkologie arbeitet hier wieder eng mit Schmerztherapeuten und Psychoonkologen oder anderen Seelsorgern zusammen. Die gynäkologische Onkologie versucht dabei unter anderem, dass die Patientin grossteils nur ambulant betreut wird, damit sie sich nicht lange in der Klinik aufhalten muss. Es wird versucht, dass die Patientin so lange wie möglich selbstständig leben kann. In der Palliativabteilung werden auch Operationen durchgeführt, die jedoch nur darauf abzielen, den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin zu verbessern, da eine Heilung ja nicht mehr möglich ist.

Die gynäkologische Onkologie erforscht die Krebserkrankungen des gynäkologischen Bereichs ständig weiter. In bestimmten Kliniken werden zum Beispiel Studien durchgeführt, in denen neue Medikamente oder alternative Behandlungsmöglichkeiten untersucht werden.