Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist in der Medizin das Fachgebiet, welches sich mit der Behandlungen im Bereich der Mundhöhle, der Zähne, der Nacken- und Halsregion, sowie mit dem Gesicht befasst. Die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie befasst sich hierbei mit der Herstellung oder der Wiederherstellung von bestimmten Funktionen, die beispielsweise aus bestimmten Fehlbildungen oder anderen Gründen entstanden. Einige Fachbereiche der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sind:

Krebserkrankungen

Krebserkrankungen können auch in dem Bereich der Kiefer- und Gesichtsregion vorkommen. Sehr häufig tritt in diesen Regionen Hautkrebs auf, da diese Bereiche häufig direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Im Bereich des Kiefers sind Krebserkrankungen besonders auf Rauchen und Alkohol zurückzuführen. Die Aufgabe des Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen ist es, die Erkrankung zu erkennen und dann geeignete Massnahmen, wie beispielsweise Operationen durchzuführen.

Zahn-Implantatologie

Fehlt einem Menschen ein Zahn, so gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Lücke im Mund zu schliessen. Eine moderne und komfortable Lösung ist heutzutage das Setzen eines Implantates. Dabei wird ein Stift direkt in den Kieferknochen eingesetzt und nach einer bestimmten Einheilphase kann auf diesen Stift dann eine Krone, sozusagen ein neuer Zahn aufgesetzt werden. Nicht bei allen Menschen ist das Setzen eines Implantates möglich, hierfür gibt es einige Voraussetzungen, wie beispielsweise einen ausreichend grossen und stabilen Kieferknochen. Auch, wenn der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg versuchen kann, den Knochen aufzubauen, so gelingt dies nicht immer und wenn Knochengewebe nicht ausreichend vorhanden ist, dann kann auch kein Implantat gesetzt werden. Dies wird in der Fachabteilung dann vorab meist anhand von Röntgenaufnahmen beurteilt.

Behandlung von Entzündungen

Im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich können Entzündungen verschiedener Ursachen entstehen. Entzündungen können hier beispielsweise aufgrund von Fehlstellungen der Zähne oder Rachenerkrankungen ausgehen. Der medizinische Fachbereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie versucht die Ursache der Entzündung zu finden und leitet dann eine geeignete Behandlung ein. Aufgrund der Erfahrung, können die Experten in diesem Bereich die Entzündungen in der Regel schnell einer Ursache zuordnen und diese dann auch erfolgreich behandeln.

Unfallchirurgie

Verletzungen im Gesichts und Kieferbereich entstehen häufig bei Verkehrsunfällen oder bei sportlichen Aktivitäten. Werden z.B. Knochenbrüche im Gesichtsbereich nicht behandelt, dann kann es zum einen zu unschönen Asymmetrien im Gesicht kommen, zum anderen können aber auch wichtige Funktionen wie Schlucken oder das Atmen erheblich eingeschränkt werden. Aufgrund der Schwellungen werden Knochenbrüche im Gesicht oft übersehen, weshalb der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg in der Regel auf bildgebende Verfahren wie Röntgenuntersuchungen setzt. Die Aufgabe des Chirurgen ist es dann, die Verletzungen zu behandeln, wobei er versucht so schonend wie möglich vorzugehen um einer eventuellen Narbenentstehung vorzubeugen.

Ästhetische Behandlungen

Dieser Fachbereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie hat sich darauf spezialisiert, Menschen bei dem Erreichen ihres persönlichen Schönheitsideals zu unterstützen. Die Behandlungen gehen von Faltenbehandlungen, über Nasenkorrekturen, bis hin zu Hautstraffungen. So können Disharmonien des Gesichts oder unerwünschte Alterserscheinungen korrigiert werden. Ziel dabei ist es, die persönliche Mimik des Patienten zu erhalten und diese nicht negativ zu beeinflussen oder künstlich wirken zu lassen. Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen werden hierbei aber nicht jeden Wunsch der Patienten umsetzen, die Operationen müssen für den Arzt ethisch vertretbar sein.

Leider gibt es gerade im Bereich der ästhetischen Behandlungen viele schwarze Schafe, die sich am Unglück der Betroffenen bereichern wollen. Sie locken beispielsweise mit günstigen Preisen oder kostenlosen Hotelaufenthalten. Oft sind die Behandlungen dann nicht steril durchgeführt und es kommt zu Entzündungen. Des Weiteren fehlt es hier meist an geeigneter Nachsorge, sodass für den Patienten lebensgefährliche Komplikationen entstehen können. Wer sich plastischen Operationen unterziehen möchte, um sein Aussehen zu verändern, der sollte dies nur bei renommierten Ärzten durchführen lassen. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es sich um einen ausgebildeten Mediziner handelt, der zum Wohle des Patienten handelt.

Die Kieferchirurgie ist auch ein Teilbereich der Zahnmedizin, welcher sich mit chirurgischen Eingriffen im Mundraum befasst. Zu den Schwerpunkten der Kieferchirurgie zählt unter anderem die Kieferumstellungschirurgie. Eine Kieferumstellung ist beispielsweise bei extremen Fehlstellungen der Kieferknochen, sowie der Zähne nötig. Typisch hierfür sind Über- oder Unterbisse. Diese Fehlstellungen werden nicht nur als optisch unschön empfunden, sie können auch die Mundgesundheit schädigen und andere Beschwerden im Körper, wie Kopfschmerzen auslösen. Mittels bestimmter Operationsverfahren wird versucht, die Fehlstellungen weitestgehend zu beheben. In der Kieferchirurgie werden oft auch Weisheitszähne chirurgisch entfernt, wenn der Zahnarzt diese nicht selbst entfernen kann. Auch Implantate werden in der Regel von einem Kieferchirurgen eingesetzt.