Nephrologie (Nieren-Medizin)

Die Nephrologie ist ein Teilgebiet der inneren Medizin, welches sich mit den Nieren beschäftigt. Die Nephrologie diagnostiziert Nierenerkrankungen und behandelt diese konservativ. Das bedeutet, dass Nierenerkrankungen in der Nephrologie nur mit Medikamenten oder anderen Therapien behandelt werden und nicht mit operativen Eingriffen. Sind bei Nierenerkrankungen operative Eingriffe nötig, so werden diese in Fachbereichen der Chirurgie durchgeführt.

Das Fachgebiet der Nephrologie befasst sich darüber hinaus auch mit Erkrankungen wie Bluthochdruck oder mit Störungen des Elektrolythaushaltes oder des Säure-Basen-Gleichgewichts. Eines der Hauptziele der Nephrologie ist die erfolgreiche Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen. Bei chronischen Nierenerkrankungen versucht das Fachgebiet die Funktion der Nieren zu stabilisieren, um eine dauerhafte Nierenersatztherapie oder eine Transplantation der Nieren zu verhindern. Bei einer Nierenersatztherapie, auch als Dialyse bezeichnet, handelt es sich um ein spezielles Verfahren, zur Reinigung des Blutes. Sind die Nieren nicht mehr in der Lage ihren Aufgaben nachzukommen, das Blut entsprechend zu reinigen, so übernimmt die Dialyse diese Reinigung. Die Dialyse funktioniert, indem dem Körper des Betroffenen Blut abgepumpt wird. Dieses wird dann in einem speziellen Gerät gereinigt und dem Patienten wieder zugeführt Diese Behandlung ist dann aber in der Regel täglich nötig, weshalb die Nephrologie versucht dies zu vermeiden. Ist die Dialyse aber nötig, so wird auch diese im Fachbereich der Nephrologie durchgeführt. Ist eine Rehabilitation der Nieren nicht mehr möglich oder wenn sich die Werte des Patienten sehr verschlechtern, so bereitet die Nephrologie den Patienten auch auf eine Nierentransplantation vor.

Gegenüber der Dialyse trägt eine Nierentransplantation viel stärker zur Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität bei. Bei einer Nierentransplantation werden in der Regel, Nieren von einem hirntoten Menschen in den Körper des Erkrankten übertragen, wo sie dann ihre neue Tätigkeit aufnehmen. Neben Nierenspenden von hirntoten Menschen ist auch die Lebensspende eine Möglichkeit. Diese ist möglich, da der Mensch über zwei Nieren verfügt, aber das Überleben auch mit nur einer Niere gesichert ist. Nierenspenden von Lebendspendern sind aber meist nur von engen Familienangehörigen gestattet, bzw. muss der Spender in einer engen Beziehung zu dem Erkrankten stehen. Eine Nierentransplantation geht jedoch mit gewissen Risiken einher. Nach geglückter Operation kann es trotz optimalen Vorraussetzungen der Spenderniere, zu einer Abstossung des neuen Organs kommen. Der Körper des Betroffenen erkennt hierbei die neue Niere als einen Fremdkörper an und versucht diesen zu bekämpfen. Damit dies nicht passiert, werden dem Erkrankten sogenannte Immunsuppressiva verabreicht. Diese unterdrücken die natürlichen Abstossungsfunktionen des Körpers. Durch diese Unterdrückung des Immunsystems ist der Patient jedoch auch viel anfälliger für Infektionen oder bösartige Erkrankungen der Haut, weshalb der Patient auch nach der Operation streng überwacht und ggf. isoliert werden muss, um eine Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten.

Um Nierenkrankheiten zu diagnostizieren stehen in der Nephrologie verschiedene Untersuchungsmethoden bereit. Eine der Wichtigsten ist hierbei die Labordiagnostik. In der Labordiagnostik wird beispielsweise das Blut oder der Urin untersucht. Bei Nierenerkrankungen werden Blut- und Urinuntersuchungen sehr häufig durchgeführt um eventuelle Veränderungen schnell zu bemerken und um geeignet auf diese zu reagieren. Oft führen die Nephrologen hier auch eine sogenannte Sammelurinuntersuchung durch. Dies bedeutet, dass der Urin eines Patienten über einen bestimmten Zeitraum, in der Regel 24 Stunden, gesammelt und dann anschliessend im Labor ausgewertet wird. Nierenerkrankungen können dabei aufgrund von Schädigungen der Nieren auftreten, genauso können die Nieren aber auch als Begleiterscheinungen von anderen Erkrankungen nur beeinträchtigt funktionieren.

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